IAME X30: „International Final war harter Kampf“


Tobias Dauenhauer kämpft sich als einziger Deutscher ins A-Finale der X30 Senioren

254 Fahrer aus mehr als 30 Nationen. So stark präsentierte sich das Fahrerfeld der IAME International Finals im französischen Lyon. Die vier Klassen Junioren, Senioren, Masters und Shifter waren erneut voll besetzt und sorgten für Hochbetrieb auf dem rund 1350 Meter langen Kurs. 19 deutsche Fahrer gingen an den Start und versuchten an der Vormachtsstellung der starken Franzosen zu rütteln.

Darunter auch der Förderpilot des ADAC Hessen-Thüringen Tobias Dauenhauer, der in der Seniorenklasse an den Start ging. Nach den Meistertiteln in der German Vega Trophy, der GTC Langstreckenserie und dem hart erkämpften dritten Platz bei den ADAC Kart Masters stand nun nur noch ein internationaler Erfolg auf dem Wunschzettel des sympathischen Odenwälders.


Insgesamt sechs Heats musste Dauenhauer bestreiten, um sich für das Finale zu qualifizieren. Und das tat er in bester Manier: In jedem Qualifikationslauf präsentierte er sich als bester Deutscher im französisch dominierten Fahrerfeld. Geschenkt wurde sich nichts, grenzwertige Fahrmanöver waren an der Tagesordnung. Und trotzdem, Dauenhauer hatte den ersten Schritt in die beste Gruppe geschafft und zählte schon jetzt zu den Besten überhaupt. Als einziger Deutscher der X30 Senioren zog er in die A-Finalläufe. Der Kampf um Punkte und Plätze sollte fortan noch härter werden.


Der Mörlenbacher Gymnasiast startete mit Regenreifen ins nasse Halbfinalrennen. Auch hier bewies er wieder einmal mehr die bekannte Konstanz am Start. Sofort konnte er einige Positionen gut machen und ins umkämpfte Mittelfeld vordringen. Dies sollte nicht lange gut gehen, denn dem Heimvorteil der Franzosen und ihrer zum Teil rücksichtslosen Fahrweise war es geschuldet, dass der AK Racing-Pilot im weiteren Rennverlauf im wahrsten Sinne des Wortes ins Gras beißen musste. Dauenhauer wurde von seiner Linie gedrängt und musste einige Kontrahenten ziehen lassen. Sukzessive fiel er wieder fast auf seine Ausgangsposition zurück und musste unverdient mit dem 29. Rang die Konsequenz tragen.


Der 15-Jährige Kartprofi nahm es trotzdem mit Fassung. Mit neuem Mut ging es nun zum Finallauf, den man erneut mit Regenreifen bestreiten wollte. Zur unvorhersehbaren Härte der Konkurrenz und einiger vermeintlicher Fehlentscheidung seitens der Veranstalter kam nun auch noch das Wetter als Unsicherheitsfaktor hinzu. Am Vorstart klarte das Wetter plötzlich auf und der Actua Circuit schien abzutrocknen. Eine Umrüstung auf Trocken- Setup im Parc Ferme war kurzfristig nicht mehr möglich. Nur Dauenhauer und 2 weitere Piloten fuhren auf Regenreifen, währen der Rest des Feldes auf Slicks unterwegs war. Jetzt hieß es: Das Beste daraus machen. Zu Beginn des Starts sah noch alles gut aus: Wieder kam Dauenhauer gut voran, allerdings verschlechterte sich der Zustand seiner Regenreifen im Verlauf des abtrocknenden Rennens derart rapide, dass er seine bis dato gute Performance nicht weiter halten konnte. Dazu kamen noch Schäden an der vorderen Achsgeometrie infolge der harten und unfairen Fahrweise der Gegner. Der 28. Rang markierte das Endergebnis im Finallauf.


„Ich bin mit dem Wochenende nicht zufrieden. Für mich war es das schwierigste und zugleich enttäuschendste Rennen seit ich Rundstrecke fahre. Zwar habe ich mich gegen die Franzosen gut geschlagen, aber es wurde mit ungleichen Waffen gekämpft, die Motoren der Franzosen auf den Geraden waren unverhältnismäßig schneller. Hinzu kam, dass sie extrem aggressiv und unfair ans Werk gingen, außerdem wurde falsches Verhalten von der Rennleitung nicht mal bestraft, bzw. wurde sehr oft „patriotisch“ entschieden. Ich kann zumindest sagen, dass mich das Wochenende definitiv härter gemacht hat. Vielen Dank auch an Peter Wendel, Chef von AK Racing, und meinen Schrauber Dominik Mayer die sich wieder einmal hervorragend für mich eingesetzt haben.“