ADAC Kart Masters: Dauenhauer bleibt bei Regenschlacht in Oschersleben trotz starker Leistung unbelohnt


Punkteverlust des ADAC-Förderpiloten durch umstrittene Entscheidung der Rennkommission

Es war ein aufregendes Wochenende in der etropolis Motorsport Arena in Oschersleben. Schwierige Witterungsbedingungen verlangte den Fahrern, Teams und Organisatoren einiges ab und ließ in Sachen Zweikämpfen selbst die Königsklasse des Motorsports in Monaco an diesem Wochenende – im wahrsten Sinne des Wortes – im Regen stehen. Durch enorm viel Wasser auf der Strecke und der entstehenden Gicht kämpften die rund 200 Teilnehmer mit extremen Sichtproblemen in der Magdeburger Börde. Darunter auch Tobias Dauenhauer, der grippegeschwächt zum zweiten Wertungslauf der X30 Senioren der ADAC Kart Masters anreiste und erneut für das Team AK-Racing an den Start ging. Trotz des gesundheitlichen Handicaps lieferte der Mörlenbacher ADAC-Förderpilot bereits in den (noch) trockenen, freien Trainings am Freitag und Samstagmorgen ansehnliche Zeiten ab und erreichte hier in der letzten Session P 3. Alles schien zu diesem Zeitpunkt bestens zu funktionieren. Dauenhauer hatte der Ehrgeiz gepackt und mischte auch im sehr hart umkämpften Feld des Zeittrainings jederzeit vorne mit: Das Feld kämpfte so eng zusammen, dass zwischen dem Zweitplatzierten und Achtplatzierten nur sechs Hundertstel lagen. Dauenhauer schaffte es auf die hervorragende siebte Position. Einzig und allein Gaststarter Franzose Nicolas Gonzalez konnte sich mit einem Zehntel Vorsprung auf den Zweitplatzierten eine größere Lücke zum Fahrerfeld verschaffen.

War das Wetter bis dorthin noch trocken geblieben, verschlechterte es sich pünktlich zu den Qualifikationsläufen (Heats). Der 15-Jährige ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und konnte sich trotz der starken Regenfälle die gute, fünfte Startposition für das Halbfinale sichern.


Dauenhauer war in den Finalrennen ebenfalls schnell unterwegs, die Performance die er an den Tag legte war, dank der super funktionierenden Materials, phänomenal. Im ersten Rennen probierte man ein neues Setup aus, mit dem er flott vom Start wegkam und sich gleich an die Stoßstangen der Konkurrenz hängen konnte. Enger als je zuvor bogen die 34 Fahrer der x30-Senioren-Klasse auf die lange Start-Ziel-Geraden in die zweite Runde ab. Was man hier geboten bekam, war Kartsport vom Allerfeinsten – extrem eng beieinander, aber dennoch fair schenkte man sich bei dieser Regenschlacht nichts. Der AK Racing-Pilot fand sich ganz vorne wieder, bis er sich in der zweiten Runde durch einen Verbremser in der Doppellinkskurve im Innfield einen Fehler erlaubte und über 10 Positionen der Konkurrenz überlassen musste. Zwischenzeitlich befand sich der Odenwälder somit auf Rang 16, verbesserte sich aber wieder bis zum Rennende um sechs Plätze und komplettierte bis zum Schwenk der Flagge die Top-Ten.


Bis zum Finallauf hatte man das Setup wieder zugunsten des „Grips“ geändert. Nicht wie angenommen von der zehnten Position musste Dauenhauer von der elften starten, da ein Konkurrent unter Vorbehalt des Ergebnisses resultierend aus dem ersten Rennen trotzdem mitfahren durfte. Nichtsdestotrotz packte der junge Förderpilot ehrgeizig das Lenkrad und überholte gleich zu Beginn drei Piloten. Was nun folgen sollte war in Sachen Spannung und Motorsport nicht mehr zu übertrumpfen: Positionswechsel en masse und Kopf-an-Kopf Rennen entschädigten die Zuschauer für das immer noch schlechte Wetter. Dauenhauer behielt in der Hitze des Gefechtes einen kühlen Kopf und manövrierte sich auf die sensationelle fünfte Position. Da der Franzose Gonzalez vor ihm als Gaststarter ins Rennen ging und folge dessen außer der Meisterschaftswertung fuhr, hätte das sogar die vierte Position für ihn bedeutet. Hätte – denn die Rennleitung hielt für Dauenhauer nach dem Finale noch eine fragwürdige Entscheidung parat: Weil die Rennkommissare Ihm eine Regelmissachtung in Form von Überholen bei gelber Flagge vorwarfen, wurde Dauenhauer komplett aus der Wertung gestrichen. Nach Einsicht des Videomaterials stand fest, dass das Kamerasystem der Strecke nicht den ganzen Teil einsichtig machte. So zog Dauenhauer zwar am Gegner vorbei, allerdings wurde er mit sofortiger Wirkung zurück überholt und nutzte dann in der Grünphase den Schwung, um sich die bessere Position zu sichern. Die Rennkommissare ließen sich auf keine weiteren Diskussionen ein und strichen Dauenhauer die aus dem Finallauf gewonnenen 13 Punkte. Der Intrepid-Pilot war über den Punkteverlust enttäuscht:


„Ich finde es absolut frustrierend, dass ich für das zweite Rennen disqualifiziert wurde, weil diese Entscheidung meines Erachtens nicht richtig war! Ich wurde sofort zurücküberholt, womit mein Überholmanöver eigentlich gar keinen Regelverstoß mehr darstellte. Ich habe lediglich in der Grünphase dann den besseren Schwung genutzt und meinen Konkurrenten völlig rechtens überholt. Videotechnisch konnte man uns auch den gesamten Vorgang nicht zeigen ! Außerdem hat man durch die enorme Gischt kaum etwas gesehen. Trotzdem vielen Dank an meinen Techniker Dominik Mayer und meinen Vater, die hervorragende Arbeit an meinem Kart geleistet haben. Nicht zu vergessen ist natürlich unser Teamchef Peter Wendel/ AK Racing, der mir in jeder Situation zur Seite stand.“


Dauenhauer nimmt trotz des frustrierenden Wochenendes sechs Punkte mit in die Meisterschaft und bleibt auf der achten Position. Hochmotiviert freut er sich schon auf das nächste ADAC Kart MastersRennen vom 21.bis 23. Juni in Ampfing und wird bereits das kommende Wochenende beim GTC Langstreckenrennen in Tschechien für den MSC- Oberflockenbach wieder angreifen.